Soul Kitchen – eine wahre Geschichte
1969
Janis Joplin säuft auf dem Boden einer Southern Comfort Flasche ab und verlässt die Woodstock-Paralleldimension. 2 Wochen später setzt sich Jim Hendrix den „goldenen Schuss“ und verreckt an einer Überdosis Heroin in einem Motel. In LA liegt derweilen der schwarzlederner Rockstar Jim Morrison, unverkannter Poet und hochsensibles Genius, mit seinem Gesicht im Essen und nuschelt über die Bar zu seinen Saufkumpanen: „Ihr trinkt mit Nummer drei!“
1971
Jim Morrison stirbt im Alter von 27 Jahren in Paris an den Folgen seines in Weltschmerz getränkten Lebens und hinterlässt seine Band „The Doors“, sein „Geschöpf“ Pam und Abermillionen von Fans in der ganzen Welt. Der Mythos beginnt, die Doors gehen zu Ende. Die 3 restlichen Bandmitglieder versuchten noch 2 Alben auf dem Markt zu etablieren, aber die Zeit der Doors war vorbei. Er fehlte. Jim. Der Frontmann, der Dichter, der Schamane.
1992
Oliver Stone verfilmt die Lebensgeschichte von Jim Morrison und der Doors in dem umstrittenen Hollywoodstreifen „The Doors“. Val Kilmer scheint mehr als nur ein Schauspieler, der Jim Morrison kopiert. Er wird zu Ihm und die Welt ist begeistert. Eine Doors-Hysterie wird auf neue ins Leben gerufen, die Geldmaschine läuft und Jim wird endgültig zur Legende.
1993
Die Schulfreunde Oliver Hoffmann und Christian Hanke sind den Doors schon längst verfallen und kennen den Film mittlerweile so auswendig, dass Sie Ihn im Auto als Kassettenmitschnitt nahtlos mitsprechen können. Christian befindet sich mitten in seiner klassischen Klavierausbildung und studiert die Musik und Texte der Doors. Olli beginnt autodidaktisch die treibenden Beats von John Densmore auf dem Schlagzeug zu lernen.
1999
Der gefürchtete Gitarrist Michael Gartschock beobachtet auf einer Rostocker Hausparty durch ein zufällig im Raum stehendes Fernrohr die gegenüberliegende Straßenseite. Ein junges Pärchen ist auf dem besten Wege zum Höhepunkt zu kommen. In diesem Moment spricht Ihn der mittlerweile dort studierende Christian an: „Hey Mann, wie ich sehe hast Du eine Gitarre dabei! Kennst Du den Song Light my Fire?” Eine einoktavige Kinderorgel aus Plastik mit Mundstück wird noch am selben Partyabend zum Jaminstrument für den Basslauf zu Light my fire. Nach der ersten Probe mit Olli, der mittlerweile auch in Rostock studiert entsteht die Band Stehtik. Mit jeder Menge Doors-Songs im Repertoire feilen die 3 jungen Musiker fast 6 Jahre Ihr musikalisches Zusammenspiel auf Konzerten aus.
2003
Ein abgechillter Abend im berühmten Amsterdamer Coffeeshop „The Doors“. 3 seelenlose Gestalten liegen auf dem Stammtisch, versunken in den Song „Riders on the storm“. Sie sind mit einem „Peace-Wohnmobil“ entlang der Strände Hollands gereist und erleben einen der wohl schönsten Sommerurlaube ihres Lebens. Andreas Paul, ein erfolgreicher Marketing Manager aus München, der spätere Sänger von Soul Kitchen Benjamin Weiß und die spirituelle Wegbegleiterin namens Janine. Ihr Nachname ist bis heute unbekannt. Plötzlich passiert etwas. Das Licht um das Bild von Jim Morrison an der Wand wird heller. Als würde der Geist von Jim für einen Moment erscheinen. Alles dreht sich nur noch um das Gemälde an der Wand, inklusive dem Gemälde selbst. Benni spürt, dass da eine besondere Botschaft enthalten sein muss. Zum ersten Mal fühlt er wie Ihn der Mythos durchströmt. Wochen vergingen. Diese spirituelle Begegnung mit Jim kreist täglich um Bennis Kopf. Eines Tages beschließt er sich den Film „The Doors“ in der Videothek auszuleihen. (Mit der Begründung „mein Hund hat Ihn gefressen“, beschließt er später Ihn zu behalten) An einem besonderen Abend mit Kerzenschein und Räucherstäbchen zieht er sich den Streifen zum ersten Mal auf Großbildleinwand rein. Während sein Mund bei „The End“ immer noch offen steht, seine Kippe in der Hand restlos runterbrennt und sein Bier in der Linken langsam warm wird, tritt er bewegungslos in den Mythos ein. Fasziniert, tranquilisiert und völlig gefesselt von der Musik der Doors und dem Menschen Jim Morrison ändert sich sein Leben. Die CD- und Bücherregale, das Bewusstsein und der Gesangsunterricht füllen sich nach und nach mit den Doors.
Herbst 2004
In der Zelckstraße 14, Heim eines der mittlerweile größten Doors-Fans, klingelt das Telefon. Benni dreht die Doors im Hintergrund leiser und greift zum Hörer: „Ja, Hallo!“. „Hallo hier ist Christian! Wir haben gehört, dass Du eine neue Band suchst…“, schallt es durch den Hörer. „Ganz genau! Was macht Ihr so für Musik?“. Christian holt tief Luft und sagt: „Naja, wir spielen ziemlich krasses Zeug. Ich weiß nicht ob Du darauf klarkommst. Wir spielen ziemlich viel Doors!“. Momente der Stille vergehen.“Aha…okay….“.
Was folgt ist ein ausgiebiges Fachgespräch über alle 6 Alben, Studioaufnahmen von Benni mit den Doors im Background, die an einem langen Barabend ausgewertet werden und die Absprache über eine erste Probe.
1 Monat später
dunkle Decken an der Wand. Ein kleiner Raum, eine Orgel, ein Schlagzeug, eine Gitarre und ein Mikrofon. Es regnet durch die Decke und die herabfallenden Tropfen auf die Snare-Drum setzen atmosphärische Akzente. Ein leichtes, elektisches Surren des Mikros pfeift durch die langen Haare des Schlagzeugers Olli: „Mann, dreh mal leiser Micha! So was spielen wir zuerst?“. „Lass’ uns mal den „Back Door Man“ spielen!“, murmelt Benni nervös durchs Mikro.Der allererste gemeinsame Song donnert durch die Wände des Ghettobaus und der Sound der nun vollständigen Doors-Kombo schneidet sich in das Herz aller Beteiligten. Nach dem letzten „Yeah“ herrscht eisige Stille im Proberaum. Gitarrist Micha, bis eben völlig in seine „Les Paul“ vertieft, hebt in Slow-Motion seinen Kopf, schmeißt seine Haare über die Schulter und sagt: „Ja…ich würd sagen Du bist in der Band! Was sagt Ihr?“. Soul Kitchen ist geboren. Nach nicht einmal 10 Proben geben Sie Ihr erstes gemeinsames Konzert auf einer Hausparty.
Januar 2005
Als erste Rockband gibt Soul Kitchen ein offizielles Doors-Tribute-Konzert in dem renommierten Jazzclub „Ursprung“. Eine mittelschwere Revolution. Rege Beteiligung von Seiten des Fernsehens und der Presse sorgen dafür, dass alle Plätze mit gespannten Doors-Fans besetzt sind. Der theaterähnliche Aufbau des Ursprungs und das Konzept eines „Rock Theaters“ von Soul Kitchen werden zum Totalerfolg: Zweieinhalbstunden Live-Konzert mit 3 Zugaben und einem johlenden, gröhlenden und konzentriert lauschenden Publikum. Noch am selben Abend beschließen Christian, Olli, Micha und Benni im Backstage-Bereich: „Okay, wir bleiben zusammen und legen los!“. Der Ritterschlag der ersten lobenden Zeitungskritik der bekannten Journalistin Jenny Katz unterstreicht nur die Pläne der vier Musiker: Den Mythos neu aufleben lassen!!!